Weinverkostung Juli 2017, Weingut Stopfer, Ravelsbach
Wie jeden 2. Freitag im Monat haben wir auch diesmal zur Verkostung eingeladen. Trotz einiger konkurrierender Veranstaltungen in Wels (Musikfestival) sind 36 Weinliebhaber unserer Einladung gefolgt. Diesmal hatten wir das Bio-Weingut Stopfer aus Ravelsbach im Weinviertel zu Gast.
Wein begleitet die Familie Stopfer seit Generationen – ebenso wie die Tradition, für das, was man tut, Verantwortung zu übernehmen. Folgerichtig führen Martha und Franz Stopfer ihr Weinviertler Weingut seit dem Jahr 2013 nach organisch-biologischen Richtlinien. Sie verbinden das Bemühen um Nachhaltigkeit mit der Offenheit für Neues. Was dabei herauskommt? Lebendigkeit, Biodiversität sowie Vitalität – im Boden, in den Reben und in den Weinen. Seit 2017 ist das Weingut auch Bio-zertifiziert. Stopfer produziert auch „vegan“, d.h. ohne Zugabe von Eiweiß oder Gelatine, das üblicherweise zur Klärung beigesetzt wird. Er verwendet dazu ausschließlich pflanzliches Protein (Erbsenprotein).
TERROIR - Optimale Nährstoffversorgung und ein funktionierendes Bodenleben sind die Voraussetzung für qualitativ hochwertige Trauben. Die fruchtbetonten, harmonischen Weine sind geprägt vom Charakter der Böden der folgender Lagen:
Brenner: Der warme, sandige Schotterboden in dieser Lage bringt ausdrucksstarke und vielschichtige Weine hervor.
Gaisberg: Sehr mineralisch und vollmundig sind die Weine, deren Trauben auf Lössboden gedeihen. Pulverisiertes Gestein, das sich nach der Eiszeit abgelagert hat, ist die Grundlage des durch Druck entstandenen nährstoffreichen Bodens.
Goldberg: Der kalte, lehmige Schotter- und Braunerdeboden ist geprägt von dem sichtbaren Steinanteil. Diese Umstände bringen vor allem Weine mit Beständigkeit und Lagerfähigkeit hervor.
KLIMA - Das gemäßigte Kontinentalklima mit starkem pannonischen Einfluss verspricht heiße, niederschlagsarme Sommer.
Die Tage im Spätsommer bzw. vor und während der Lese sind angenehm kühl. Nur so können sich die einzelnen Fruchtaromen besonders gut entwickeln und entfalten so ihr sortentypisches Bukett. Ziel ist es, authentische Weine mit individuellem Geschmacksprofil zu produzieren und dabei gleichzeitig Böden und Rebstöcke gesund zu erhalten – Weine mit Profil und Herkunftscharakter. Seit dem Jahr 2000 wird im Weingut Stopfer Wein auch zu Sekt veredelt, den Franz Stopfer leider nicht mit hatte und somit auch nicht verkostet werden konnte.
Die von Franz Stopfer präsentierten 13 Weinproben kamen bei unseren Weinliebhabern sehr gut an.
Darüber hinaus konnten wir aber auch viel von Franz Stopfer, was biologische Bewirtschaftung betrifft, lernen.
Hans Mittermayr
Schriftführer